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CONCRETE BUTTER – A REMNANT PROTOTYPE

Beim Transportbeton werden, zumeist beabsichtigt, gewisse Mehrmengen an Beton bestellt, um Ausfälle oder mangelnde Vorhaltung bei den Betonageabschnitten zu vermeiden. Das führt grundsätzlich dazu, dass nach jedem Betoniervorgang Restmengen in der Pumpe verbleiben. Diese Betonreste werden auf Folien im nächsten Straßengraben ausgeschüttet, mit Bewehrungsbügeln versehen und für den anschließenden Abtransport zur Deponie vorbereitet. In beengten innerstädtischen Baustellen ist es geläufig, provisorische Schalungen aus Folien und Schalungsholz herzustellen und die Reste in transportfähige Formate zu gießen.

Auf unserer Baustelle in der Hermannstraße sind dabei bemerkenswerte Zufallsobjekte entstanden, die uns durch ihre Form und Haptik begeistert haben. Wie das Einschlagpapier auf weicher Butter hinterlassen die Folien Falten und Abdrücke auf dem Beton. Es entsteht nicht nur eine besonders glatte Oberfläche, sondern auch ein ganz individuelles Erscheinungsbild jedes einzelnen Objektes. Jedes Stück ist anders – in Format, Farbgebung und Abdruck.

Nachdem uns die Restbetonblöcke quasi vor den Füßen lagen, hat uns dieses scheinbare Abfallprodukt dazu veranlasst, über eine geeignete Nachnutzung an Ort und Stelle nachzudenken. In passender Sitzhöhe sind so inspirierende Rest-Prototypen entstanden, die in Kombination mit Auflagern aus Eichenholzkanteln als urbane Findlinge zum Verweilen einladen.