DETAIL AUFSTOCKUNG_GIEBEL NW_©TJARK SPILLE
BLICK VOM WASSER_©TJARK SPILLE
DETAIL FASSADENSANIERUNG_©TJARK SPILLE
DETAIL AUFSTOCKUNG – GIEBEL SO_©TJARK SPILLE
FASSADE GIEBEL NW_©TJARK SPILLE
BAUTEIL 1 – ERDGESCHOSS_©TJARK SPILLE
DETAILS TREPPENWANGE – HANDLAUF_©TJARK SPILLE
BAUTEIL 2 - HISTORISCHE TRICHTERDECKE_©TJARK SPILLE
BAUTEIL 2 – TEILRÜCKBAU TRICHTERDECKE©TJARK SPILLE
2-GESCHOSSIGE ARBEITSBEREICHE_©TJARK SPILLE
HISTORISCHE SACKRUTSCHE_©TJARK SPILLE
BAUTEIL 1 – SANIERUNG BETONSTRUKTUR_©TJARK SPILLE
BAUTEIL 1 – AUßENWAND MIT INNENDÄMMUNG_©TJARK SPILLE
ERGÄNZUNG TRAGSTRUKTUR_©TJARK SPILLE
projecticon

KORNVERSUCHSSPEICHER

  • BERLIN
  • STATUS: REALISIERT
    BGF: 3.588,02 m²
    JAHR: 2018-2023

Das denkmalgeschützte Speichergebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts als sechsgeschossiger Kastenspeicher am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal errichtet, um die Möglichkeiten der Getreidelagerung für eine wachsende Bevölkerung zu erforschen. Bereits 1909/10 wurde der Speicher durch einen Erweiterungsbau (BT2) ergänzt. Gebaut als dreidimensionale Stahlbetonrahmenkonstruktion, erhielt dieser Gebäudeteil seine markanten Trichterspeicherdecken. Der bauzeitliche Gebäudeteil (BT1) von 1897, aus massiv gemauerten Außenwänden, besaß ursprünglich eine innere Holzkonstruktion, die nach einem Brand in den Jahren 1915/16 ebenfalls durch Stahlbeton ersetzt wurde. Die Seltenheit der besonderen Trichterspeicherdecken im deutschsprachigen Raum und der Einsatz der Stahlbetonskelettbauweise machen das Bauwerk zu einem bedeutenden Zeugen der Anfänge der Betonbautechnik in Deutschland. Nach der vollständigen Sanierung und Transformation wurde das Gebäude auch für öffentliche Nutzungen zugänglich gemacht. Eine behutsame Sequenz raumbildender Interventionen ermöglicht die Überführung in ein zeitgemäßes Raumkonzept.

Intervention 1: Dachgeschossaufbau: Ein zusätzliches Dachgeschoss, das an die bauzeitliche Speicherform (mit ursprünglichem Laternendach) angelehnt ist, stärkt das Gebäude maßgebend. Dabei wurde der historische Blockverband im Reichsformat weitergeführt, hebt sich jedoch durch Vor- und Rücksprünge subtil vom Bestand ab. Zwei neue Dachterrassen sind zudem entstanden und eröffnen den weiten Blick über die Berliner Europacity und entlang des Kanals.

Intervention 2: Fassadensanierung und Herstellung großformatiger Öffnungen: Die historische Klinkerfassade wurde aufgearbeitet, gereinigt und an wenigen Fehlstellen ergänzt. Die historischen Fenster wurden erneuert und die Außenwände innenseitig gedämmt. Die Betontragstruktur der Fassade des Erweiterungsbaus wurde aufwendig saniert, da hier die jahrelange Bewitterung zu erheblichen Schäden geführt hatte. Ausfachungen wurden teilweise durch markante, großformatige Verglasungen ersetzt.

Intervention 3: Teilrückbau der Schüttendecken: Teilbereiche der Bestandsdecken im BT2 mussten herausgeschnitten werden, da die erforderliche Raumhöhe nicht gegeben war. Eingestellte Galerieebenen als Stahlkonstruktionen zonieren den Raum und erzeugen qualitätsvolle Arbeitsbereiche auf zwei Ebenen und machen erst so den besonderen Raumeindruck unter den Trichterspeicherdecken erlebbar.

Intervention 4: Einbau einer Versorgungsspange: Ein neuer Erschließungskern zwischen beiden Bauteilen birgt ein geschossübergreifendes Treppenhaus und Aufzüge sowie Sanitärbereiche und Technikräume. In horizontaler Schalung wird hier die Gestaltung der Mauerwerksfugen in Stahlbeton übertragen.


AUSZEICHNUNGEN
db-Wettbewerb »Respekt und Perspektive« Bauen im Bestand 2024_Anerkennung
HEINZE Architekten-Award 2023_Beste Transformation
Deutscher Architekturpreis 2023_Auszeichnung
Erich-Mendelsohn-Preis 2023_Special Mention
Architekturpreis Beton 2023_Preisträger