projecticon

SOLARSTANDORT

  • ERFURT
  • STATUS: WETTBEWERB_2.PREIS
    BGF: 1.000 QM
    JAHR: 2006

Ideenteil - Gesamtkonzeption
Die bestehenden Produktionshallen auf dem Areal des Solarstandortes Erfurt-Südost stellen sich als großräumlich-städtebauliche Dominanten dar. Um den Übergang von der kleinteiligen Umgebungsbebauung zu den industriellen Großformen zu vermitteln, schlägt der Entwurf neben der Gestaltung von publikumswirksamen Solarflächen und der Möglichkeit der Erweiterung der bestehenden Produktionsanlagen die Aufwertung der Brachfläche zwischen dem bestehendem Solarstandort und der Haarbergstrasse vor. Ein Technologie - Landschaftsraum vermittelt die fühlbaren Vorzüge der Solarenergie. Die Solarflächen illustrieren deren technologische Faszination.

Erweiterung durch innere Verdichtung
Ein Wechselspiel zwischen landschaftlich gestaltetem Raum und den Produktionsflächen des Solarstandortes wird durch klare, kontrastierende Oberflächenqualitäten entwickelt. Die klaren Formen der Produktionshallen treten durch Bereinigung der Zwischenräume und Ausbildung einer gestalteten Asphaltfläche hervor. Die Markierungen und Hinweise auf der Asphaltfläche leiten die Besucher. Die Strukturierung der Oberfläche, gibt der Fläche selbst, wie auch den auf ihr gruppierten Baukörpern, eine angenehme Leichtigkeit, die eine Verdichtung nach Innen zuläßt. Die entwickelten Szenarien der inneren Verdichtung zeigt erstaunliche innere Flächenpotentiale und versprechen kompakte räumliche Qualität.

Technologie-Landschaft
Die Topografie der bestehenden Freifläche wird gestalterisch ausgenutzt und akzentuiert. Flächen werden gewonnen, da 67 Parkplätze unter der topografischen Landschaft angeboten werden können. Auf der grünen Oberfläche der Technologie-Landschaft reihen sich ein Präsentationspavillion, Inseln mit Bambushainen, Dünen mit Sonnenschirmen und Freizeitflächen entlang eines Pfades.

Entwurf
Im bisherigen Einsatz von Photovoltaik dominiert das Bild einer addierten technischen Struktur um die baulichen Hüllen von Gebäuden. Die Paneele auf denen sich die Photovoltaikelemente sammeln laufen meist konträr zur Struktur ihrer Bauwerke. Aus dieser Kritik sucht der Entwurf neue Ansätze zur Umsetzung der gestellten Aufgabe. Mit der Entwicklung von leichten und universellen Dünnschicht-elementen eröffnet sich in der baulichen Anwendung ein neuer Gestaltungsspielraum. Die Leichtigkeit und Flexibilität des Einzelmoduls erschließt neue Einsatzgebiete. Im ersten Grundlegenden Schritt wird das Thema des modularen Bauens aufgegriffen. Dabei ist die Parallelität zwischen der Struktur eines Photovoltaikmoduls, sowie dessen Einsatz in der Kopplung von Zellen und dem konstruierten baulichen Dach der präzise Ausdruck einer logischen Baustruktur. In dieser logischen Verbindung wird die Mikrostruktur eines technologischen Bau-steines in das bauliche Bild eines Dachtragwerkes transformiert, ohne sich einer formalen Kopie zu bedienen. Das Tragwerk formiert sich in seiner Gestalt aus der Ausrichtung des Ortes, aus den Baugrenzen und aus der Dynamik der Produktionsabläufe. Das konsequente sich zur Sonne wenden wird nicht nur formal auf die Solarzelle bezogen, sondern in einer Tragstruktur umgesetzt. Ebenso folgt die Materialität und Herstellungs-technologie der einzelnen Tragwerkzellen dem Anspruch der industriellen Vorfertigung. In dieser multiplen Funktion werden Tragwerk, Dachhaut, Solar-träger, Lichtsammler und neue Bau- und Herstellungstechnologien in einem gemeinsamen Gestalt-mittel vereint. Somit versteht es sich als Vermittler einer corporate identity, die sich den Herausforderungen der Ingenieurwissenschaften stellt.

Konstruktion
Das Grundmodul der Dachkonstruktion wird durch einen dreidimensionaler Tetraeder aus Kunststoff gebildet. Ein leichtes und sehr formstabiles Element dass als Trägerschirm dient. Die Solarzellen sind auf der konsequent nach der Sonne ausgerichteten Seite aufgebracht. Dabei ermöglicht die Geometrie des Moduls eine große Stabilität und verhindert jeglichen Schattenwurf auf die besonnten Flächen. Zusätzlich steht dieser transluzente Körper für Lichtdurchlässigkeit, sowohl zur Tageszeit als auch als Leuchtschirm im Dunkeln. Er ist nicht sekundäres Tragwerk sondern ein flexibler und fähiger Baustein ein Objekt und intelligentes Gestaltungsmittel. Der Solarmant kann als Baustein addiert und kombiniert eingesetzt werden. Als einfach herzustellendes Industrieprodukt bildet er über eine integrierte biegesteife Verbindungsmöglichkeit eine Tragstruktur aus, die einem Raumtragwerk ähnelt. Unterstützend wirkt dabei die Verschiebung der Reihen um ein halbes Element. In dieser Anordnung bildet sich eine wahrnehm-bare Landschaft aus. Es entsteht eine Auf- und eine Untersicht. Dieses System ist in seiner funktionalen Orientierung eng mit dem der Solarzellen verwandt. Durch die Addition entsteht ein dynamischer Organismus - ein Dach, eine Haut, eine Beleuchtung ein kleines Kraftwerk und eine Skulptur. Eine Identität, die sicht sugsesive erweitern kann.