GRIMMWELT KASSEL_ANERKENNUNG
- KASSEL
STATUS: WETTBEWERB_ANERKENNUNG
BGF: 3.740 m²
BRI: 19.480 m³
JAHR: 2012
Im historisch-vielschichtigen Landschaftsraum des Weinbergs Kassel positioniert sich der Neubau „Grimmwelt Kassel“ als Einzelbaukörper auf dem Museumshang. Der Entwurf übersetzt das Raumprogramm in einen regelmäßig mit Vor-und Rücksprüngen versehenen Baukörper. Hülle und Dachlandschaft werden so geformt, dass eine ruhige Gliederung und angemessene Maßstäblichkeit entsteht, die die Verortung im Park ermöglicht. Der gewachsenen Baumbestand des Weinbergs bleibt durch die Versätze nahezu unangetastet. Der Entwurf interpretiert somit die strukturelle Fügung und nicht die bauliche Präsenz. Der Hauptzugang erfolgt über die nördlich gelegene Weinbergtraße. Die Passage im Gebäudeinneren ermöglicht einen Übergang vom Weinberg, über die ergrabenen Terrassen und Treppen, zur Frankfurter Straße. Die Bewegung der Gebäudehaut verwebt den Entwurf mit den Freiflächen und lässt so das Haus in Dialog mit dem Weinberg treten. Im rythmischen Wechselspiel von Gebäude und Freiflächen entstehen Aussenräume, die den Flaneuren am Museumshang, vom Weinberg zur Schönen Aussicht, vielfältige Bewegungs- und Entspannungsmöglichkeiten bieten. Kernthema des Entwurfs ist die Ausrichtung der Ausstellungsflächen der Grimm-Welt durch Drehung der Gebäudeachsen, mit dem Ziel, an unterschiedlichen Stellen im Gebäude, ein spannungsvolles Verhältniss mit dem Stadtpanorama einzugehen. So lassen sich Öffnungen im Baukörper platzieren, die Blicke auf die Karlsauen, die Südvorstadt, die Stadtmitte und den Herkules erlauben. Der Besucher erfährt die Präsenz des Schaffens der Brüder Grimm und wird im Haus auch auf die Schönheit des Weinbergs aufmerksam gemacht.