ALFONS-KERN & EMMA-JÄGER-AREAL_1.PREIS
- PFORZHEIM
STATUS: WETTBEWERB, 1.PREIS
JAHR: 2023
KOLLABORATION MIT TOPOTEK 1, ZÜRICH
Das Konzept zur Transformation des Alfons-Kern- und Emma-Jäger-Areals in Pforzheim in ein urbanes Wohnquartier schafft eine städtebauliche Struktur, die zwischen der Urbanität im Norden und dem landschaftlichen Raum am Enz Fluss im Süden vermittelt. Dabei werden die Vielfalt der Gebäude und die bauliche Prägung des Wiederaufbaus berücksichtigt, sowohl mit geschlossenen Blockrandstrukturen als auch offenen Blöcken und Blockrändern.
Der Entwurf sieht pro Baufeld jeweils zwei Baukörper vor, die sich scheinbar wie zufällig angespült über das Gelände verteilen und sich an den klaren Straßenraum im Norden anpassen. Jeder Block verfügt über ein Sockelgeschoss und darüber drei Wohn- oder Bürohäuser unterschiedlicher Höhe, wodurch zahlreiche Durch- und Ausblicke entstehen. Die Blöcke zur Uferzone hin öffnen sich räumlich und interagieren mit dem Flussraum. Sie bestehen aus durchgehenden Sockelgeschossen und punktuell platzierten Volumina von drei bis fünf Geschossen, was eine charakteristische Typologie für das Quartier am Ufer der Enz schafft.
Die Anordnung und Kubatur der Baukörper erzeugt eine markante städtebauliche Silhouette, die die Dynamik des Areals betont. In Nord-Süd-Richtung entstehen Durchwegungen, die die räumlichen Verbindungen des Geländes und die Anbindung an den Flussraum verdeutlichen. Entlang der Uferzone entstehen größere Plätze und ein kleinerer Platz. Im östlichen Bereich der Theaterstraße erstreckt sich der Hauptplatz des neuen Quartiers südlich zum Flussraum, umgeben von Bestandsgebäuden des Kreativzentrums, dem Alfons Kern Turm und einem der neuen Gebäudeblöcke.
Die Wohnungen bieten eine vielfältige Nutzungsmischung für verschiedene Bedürfnisse und Lebensstile. Eckwohnungen mit zweiseitiger Belichtung und Loggias mit Blick auf die Enz oder das Quartier sind typisch. Das Sockelgeschoss verfügt über einen erhöhten gemeinschaftlichen Garten und an dem Clubräume angesiedelt, die die Gemeinschaft stärken.
Besonders sind auch die großen Clusterwohnungen, die moderne Wohnformen ermöglichen – von gemeinschaftlichem Wohnen bis hin zu generationsübergreifenden Arrangements. Studentische Wohnungen befinden sich hauptsächlich im nördlichen Teil des Areals, während der südliche Teil den gesamten Wohnungsmix bietet. Alle Wohnungen sind über ein effizientes Sicherheitstreppenhaus erschlossen und bieten flexible Kombinationsmöglichkeiten, die eine resiliente Baustruktur aufgrund der verschiedenen Gebäudevolumina und der modularen Holzstruktur schaffen. So kann der Wohnungsmix genau angepasst und flexibel auf zukünftige Nachfrage reagiert werden.